Erstkontakt: KDE

Mit Linux kenne ich mich mittlerweile einigermaßen aus, aber die beste Arbeitsoberfläche für mich habe ich bis jetzt einfach noch nicht gefunden. Gnome ist zu aufgeblasen, Xfce in letzter Zeit irgendwie buggy und auch nicht mehr so flix, wie es einmal war (und weshalb ich es ursprünglich nutzte), Open- Flux- und Wasweißichbox bzw. LXDE dann doch wieder zu wenig oder nach meinem Empfinden zu hässlich oder umständlich, GTK ist irgendwie auch von einer ganz einfachen Grundhässlichkeit befallen, die ich mit noch keinem Theme ganz wegbekommen habe, und sowieso wirkt die ganze Geschichte nicht wirklich hochwertig genug. Die ganze GUI sieht grobschlächtig aus.

Archlinux Xfce 4.6 09.06.2009

Doch halt! alle sind grobschlächtig? Nein, eine Desktopumgebung wehrt sich dagegen. KDE kam vor kurzem in einer neuen Hauptversion raus und liegt mittlerweile in 4.3 Beta vor. KDE habe ich vor langem, noch zu 3.x-Zeiten mal betrachtet, und als blöd abgestempelt. Gestern jedoch wollte ich Kdenlive benutzen (weil es ein wirklich gutes Programm ist), und habe es einfach mal in seiner nativen Oberfläche gestartet. Und als alter QT-Verweigerer bin ich doch ganz überzeugt. Die Entwickler haben nämlich das geschafft, was ich auf einer Linuxmaschine bis jetzt noch nicht gesehen habe: eine hochwertige Oberfläche geschaffen. Und damit meine ich nicht, dass es an jeder Ecke blinkt (was es nämlich tut, aber das kann man ja sicher abschalten), nein, KDE wirkt aufgeräumt und intuitiv.

Jetzt muss nur noch einige gute Software nachkommen, da bin ich noch nicht so ganz überzeugt. Firefox passt sich einfach schöner in GTK ein, Pidgin Rhythmbox, Thunar… Man ist halt ein Gewohnheitstier. Aber VLC hat vor einiger Zeit ja schon den Schritt zu QT gewagt.

Auf jeden Fall lohnt es sich die ganze Sache im auge zu behalten, vielleicht steht ja auch ein Wechsel schon kurz bevor. Wer weiß?

Bild Nr. 2 ganz dreist von http://kde.org/, vielen Dank!

3 comments

  • markuman posted on 01.07.2009 at 10:00:

    Hey, also KDE ist noch viel mehr aufgeblasen als KDE :D

  • Thomas posted on 01.07.2009 at 12:05:

    Ich bin als altes Gnome-Gewohnheitstier (Wenn man mal von Suse abssieht) vor ein paar Monaten auf KDE umgestiegen. Was mich wirklich begeistert sind die Kleinigkeiten die das Leben vereinfachen. Z.B. kann man im Download-Dialog für jedes Programm spezifisch Favoriten-Ordner anlegen. Vielleicht eine Kleinigkeit aber wenn ich zurückdenke das es bei Gnome nicht mal möglich ist das “Orte” Menü einfach zu erweitern…

    Und solche unaufgeregten Raffinessen findet man überall, es wirkt durchdacht und intuitiv. Das Standardargument welches immer wieder genannt wird ist natürlich: Zu bunt, “Man könne damit nicht arbeiten”, “Sieht aus wie Windows”. Naja, es gibt Themes und das meiste ist eine Sache der Gewöhnung. Und das Windows Argument… Ich für meinen Teil bin vor langer Zeit nicht wegen des schlechten Windows Aussehens zu freier Software gewechselt.

    Mag sein das sich bei Gnome/GTK noch etwas tut, aber zur Zeit kommt es nicht an KDE/qt heran. KDE ist mit dem 4.0 Sprung einen mutigen und sicherlich auch gewagten Schritt gegangen. Schließlich mit Erfolg meine ich.

  • cywhale posted on 02.07.2009 at 11:10:

    Hallo und danke für den interessanten Beitrag aus Sicht eines (potentiellen) KDE-Umsteigers – und ich freue mich dass der Archlinux-Planet etwas Zuwachs bekommt :)

    Für meinen Teil sieht das genau umgekehrt aus:
    – Grobschlächtig: Sieht für mich weder Gnome noch KDE mit entsprechenden Themes aus, dafür aber Openbox und Konsorten.
    – Blinken an allen Ecken: Bei Gnome von Haus aus nicht vorhanden, dafür aufgeräumt und übersichtlich :)
    – Aufgeblasen: Empfinde ich Gnome weder intern (nicht benötigte Pakete installiere ich gar nicht erst) noch bzgl. der Oberfläche – aufgeräumt und übersichtlich, keine 1000 Buttons für noch mehr (Sub-)Funktionen etc…

    Vermisst habe ich unter Gnome eigentlich ausschliesslich ein einziges Programm: Das Brennprogramm (hab gerade sogar den Namen vergessen :) ), nachdem ich aber immer weniger Brennen muss fällt das kaum noch auf.

    @Thomas: Wg. dem Orte-Menü: Verzeichnis öffnen, Ordner packen und in die Orte-Sidebar rüberziehen – fertig :)

    Das Windows/”zu aufgeblasen”-Argument zählt wirklich nicht, schliesslich kann man immer fast alles nach eigenem Wunsch anpassen. Und genau das empfinde ich als so angenehm an Linux.

    “Naja, es gibt Themes und das meiste ist eine Sache der Gewöhnung.”

    Mit diesem Satz hat jede Desktopumgebung seine Berechtigung und jeder kann sich aussuchem was er als “am angenehmsten” empfindet :)